Wenn Mensch und Pferd mental ausbalanciert sind, macht die Arbeit Freude.
Jeder Reiter wünscht sich, dass das Training mit dem Vierbeiner stets so harmonisch wie möglich verläuft. Das Pferd sollte motiviert mitarbeiten und offen für neue Aufgaben sein. Idealerweise sollten Pferd und Reiter:in nach der Arbeit stolz auf sich sein und zufrieden in den Stall oder auf die Weide zurückkehren. Grundvoraussetzung dafür ist eine mentale Balance im Training.
Ein Pferd ist nicht nur ein Körper – und so wichtig es ist, ein biomechanisch gutes Training aufzubauen zum Beispiel mit korrektem Longieren am Kappzaum oder feiner Handarbeit, so wichtig ist es auch, die Psyche und den Charakter deines Pferdes zu berücksichtigen.
Oft stelle ich mir die Frage, ob sich mein Pferd an meiner Seite wohl fühlt. Ist es glücklich mit mir als Pferdebesitzer? Würde es meinem Pferd woanders vielleicht besser gehen?
Die Beziehung zwischen Mensch und Pferd – zwei an sich fremde Spezien treffen aufeinander
Doch eine gute Beziehung zwischen Pferd und Mensch ist kein Zufall. Lena zum Beispiel muss auch nach fünf gemeinsamen Jahren mit ihrem Trakehnerwallach immer wieder die gleichen Diskussionen führen: Ja, es wird jetzt ausgeritten und ja, wir reiten von den anderen Pferden weg. Tanja und ihr Norweger Titus sind dagegen irgendwie von Anfang an ein super Team und scheinen sich blind zu verstehen.
Von Pferden können wir so viel mehr lernen als Reiten oder Bodenarbeit. Wenn wir bereit sind genau hinzuschauen, zu fühlen und zu reflektieren, dann nehmen wir aus dem Zusammensein mit dem Tier wichtige Impulse und Denkanstöße für unseren Alltag mit. Nicht umsonst heißt es, dass Pferde uns zu besseren Menschen machen können.
Eine der großen Herausforderungen als Pferdemensch, besteht darin, seine Emotionen und Erwartungen gegenüber dem Pferd unter Kontrolle zu halten.
Als Menschen bewerten und urteilen wir sehr schnell. Das lässt die Emotionen nur so sprudeln, die im Zusammensein mit dem Pferd nicht unbedingt förderlich sind.