Gesunde Leckerli einfach selbst machen

Pferde-Leckerlis machen

So backst du deine Pferdeleckerlis selbst.

Leckerli versüßen deinem Pferd das Training und euer Zusammensein. Bei der Handarbeit, der Bodenarbeit oder beim Reiten: Geschickt eingesetzt, fördern sie seine Motivation und seine Leistungsbereitschaft. Das Schöne daran: Du kannst das nächste Leckerli für dein Pferd selbst machen.

 Das macht nicht nur Spaß, sondern hat einige Vorteile: Du entscheidest zum Beispiel selbst, welche Zutaten du verbacken willst. In den Industrie-Leckerli stecken oft Füllstoffe wie Weizenmehl, Melasse oder auch Konservierungsstoffe. Damit schmecken sie deinem Pferd zwar gut, aber gesund sind sie eben nicht. Zucker schadet auf Dauer den Zähnen, und Mehl und Inhaltstoffe auf Maisbasis sind nicht optimal für die doch gern empfindliche Verdauung der Vierbeiner.

Abgesehen von der Kontrolle über die Zutaten kannst du deine Leckerli euren persönlichen Bedürfnissen und Vorlieben anpassen. Dein Pferd steht auf Bananen und Birnen? Dann weißt du bereits, wie du ihm eine besondere Freude bereitest. Darüber hinaus kannst du Kräuter hinzufügen oder die Zutaten auf die Jahreszeiten abstimmen.

So tust du deinem Pferd beim Belohnen noch etwas Gutes, unterstützt es im Fellwechsel oder bei brüchigen Hufen. Die Möglichkeiten und Varianten sind endlos, lasse deiner Kreativität freien Lauf! Brennnessel zum Beispiel soll entgiften und entwässern, Spitzwegerich ist gut für die Atemwege oder Lavendel beruhigt die Nerven. Wenn du nicht selbst sammeln willst, kannst du auch getrocknete Kräuter verwenden. Übrigens: Du darfst die Leckerlis auch würzen! Zimt ist nicht nur bei Menschen ein beliebter Geschmack. Er kurbelt den Stoffwechsel an und kann entblähen sowie die Gefäße erweitern. Auch Fenchelsamen oder Kümmel werden positive Eigenschaften zugeschrieben. Mörsere die Samen, damit setzt du die Inhaltsstoffe besser frei.

Vorteile vom selbst machen: Du kannst Größe und Inhalt der Leckerli bestimmen

Ein weiterer Vorteil von Self-Made-Leckerlis: Du bestimmst ihre Größe und Form. Du machst sie einfach passend auf eure Bedürfnisse. Kein Krümelsuchen mehr in den Taschen und kein lästiges Durchbrechen von viel zu groß dimensionierten Fertigleckerli.

Abgesehen von Kräutern bekommst du fast alle Zutaten für die Leckerli im Supermarkt. Kaufe Bio-Qualität sowie wirklich frisches Gemüse und Obst und achte auf eventuelle Zusätze. Wenn du feuchte Zutaten verwendest, wird das die Haltbarkeit der Leckerlis verkürzen.

Basiszutat vieler Rezepte für Leckerli zum selbst machen sind Haferflocken, mit Hitze aufgeschlossene Haferkörner. Sie sind gut verdaulich und bilden die Grundlage für den Leckerliteig. Wenn du für dich selbst einmal Porridge gekocht hast, weißt du, dass Haferflocken weich und etwas schleimig werden. Deswegen kannst du mit etwas Flüssigkeit aus ihnen schnell und easy einen formbaren Teig herstellen. Benutze dafür Tee, Wasser, ungezuckerte Säfte, püriertes Gemüse oder Babybrei. Wichtig dabei: Versuche, die Flüssigkeitsmenge gering zu halten, der Teig sollte so trocken wie möglich sein. So trocknen die Leckerlis durch und halten auch länger. In den Teig kannst du Samen und Kerne deiner Wahl geben. Achte darauf, dass alle anderen Zutaten sehr fein und klein geschnitten sind. So lässt sich der Teig besser verarbeiten und es erleichtert ebenfalls den Trocknungsprozess.

Den Grundteig verarbeitest du am besten mit den Händen. Knete die Haferflocken mit der Flüssigkeit und den restlichen Zutaten zu einer festen, homogenen Masse, bei Bedarf fügst du etwas Flüssigkeit oder Haferflocken hinzu, wenn der Teig zu sehr an deinen Händen klebt.

Wenn du die Leckerlis zu Rollen oder Kugeln formst, kannst du deine Hände immer wieder befeuchten. So formt es sich leichter und der Teig klebt nicht so schnell an deinen Fingern. Du reihst die Leckerlis dann auf einem mit Backpapier belegten Backblech auf und schon kommen sie in den Ofen. In der Regel werden sie bei 100 Grad für ein bis zwei Stunden getrocknet. Sie müssen richtig hart sein! Die Leckerlis sollen bräunen, aber natürlich nicht anbrennen. Kontrolliere sie deswegen immer mal wieder. Lasse sie nach dem Backen abkühlen und für mindestens 24 Stunden nachtrocknen.

Pferdeleckerli halten am längsten, wenn du sie kühl und dunkel lagerst. Wenn sie komplett trocken sind, halten sie etwa eine Woche. Sind Obst, Saft oder andere feuchte Zutaten im Teig verbacken, solltest du sie innerhalb weniger Tage verfüttern.

Auch wenn es besonders viel Spaß macht, die eigenen Leckerli zu verfüttern: Benutze sie mit Sinn und Verstand. Zu viele Leckerli lassen ihren Wert in den Augen des Pferdes sinken. Wenn du nicht strategisch fütterst, könnte dein Pferd außerdem auf die Idee kommen, dass es durch Betteln und Aufdringlichkeit ans Ziel kommt. Zu viele Leckerli solltest du auch nicht füttern, da sie schon Kalorien enthalten und du dann die Kraftfutterration anpassen müsstest. 

Apfel-Möhren-Leckerli

1 Apfel
1 große Möhre
30g Kürbiskerne oder andere Samen
250g Haferflocken 
Wasser/ Tee/ Karotten- oder Apfelsaft

Rasple Apfel und Möhre, hacke die Kürbiskerne klein und gebe sie zu den Haferflocken. Mische das Ganze grob und füge dann die Flüssigkeit deiner Wahl hinzu. Vermenge alles mit den Händen, bis ein fester Teig entstanden ist. Forme jetzt kleine Kugeln, Röllchen oder walze den Teig aus. Schneide ihn dann in kleine Ecken und trockne ihn für rund eine Stunde bei 150 Grad im Ofen. Entscheide dich für eine Form – sonst unterschieden sich die Backzeiten. Lass die Leckerli im Anschluss noch an der Luft für 24 Stunden trocknen und verfüttere sie dann zügig.


Blog-Beitrag von Nadja Müller

 
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